Lydia Huber ist zertifizierte Bobath-Therapeutin. Die Pößneckerin hilft vor allem Babys und Kindern.

Pößneck. Die Physiotherapeuten- Landschaft im Saale-Orla- Kreis ist um eine Spezialistin reicher. Lydia Huber, die seit zwei Jahren im Pößnecker Mittelweg eine Praxis betreibt, hat eine Weiterbildung zur Bobath-Therapeutin abgeschlossen. „Dieses Konzept stellt den Patienten in den Mittelpunkt. Nicht nur das Erlernen von Bewegung, auch das Fühlen stehen im Zentrum“, sagt sie. Das ist noch nichts Besonderes, weil Bobath von vielen Therapeuten angewendet wird. Doch im Säuglingsbereich ist kaum jemand tätig. Das weiß auch der Landesgeschäftsführer des Verbands Physikalischer Therapie (VPT) in Thüringen, Thoralf Beier: „Mit dieser Ausbildung ist Frau Huber im Saale-Orla-Kreis die Ausnahme.“ Der VPT repräsentiert etwa ein Drittel der Physiotherapeuten in Thüringen. Er ist stolz auf sein Verbandsmitglied Lydia Huber, die damit die angebotene Bandbreite an Heilmethoden erweitere, besonders im Kinderund Säuglingsbereich. Die Pößneckerin bietet mit dem im nordrhein-westfälischen Essen erworbenen Zertifikat für alle Altersklassen eine anerkannte Therapieform an. „Seit meiner Ausbildung habe ich mich auf Kinder spezialisiert, das neue Zertifikat ist das Sahnehäubchen“, sagt sie. Das Behandlungskonzept zielt auf Patienten, die motorische Einschränkungen haben. Dies kann durch Unfälle geschehen sein oder auch genetische Ursachen haben. „Kinder die mit Defekten geboren wurden, wie meine Tochter, kann ich nun ab dem ersten Lebenstag behandeln“, erklärt Lydia Huber. Das Bobath-Konzept zielt auch auf die Mitarbeit der Eltern ab. Praktische Übungen erlernen sie, um sie außerhalb der Praxis im Alltag einzusetzen. Sie gibt ein Beispiel: „Das Socken anund ausziehen fördert die Motorik und das Fühlen.“ Durch sanften Druck und Zug an Gelenken oder bestimmte Übungen provoziert Lydia Huber Reaktionen des zu therapierenden Kindes. „Wenn Kinder zu spät anfangen mit dem Laufen, also entwicklungsverzögert sind, lasse ich sie durch sanfte, spielerische Aktionen lernen zu stehen.“

Von Marcus Pfeiffer

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