Pößneck. Das Gebäude der ehemaligen Grundschule Am Park in Pößneck hat neue Besitzer gefunden. Die Stadt freut sich über eine Nachnutzung, die dem benachbarten Schützenhaus nicht in die Quere kommen kann. Und eine junge einheimische Gewerbetreibende kann sich nun einen Traum erfüllen. Ihre Praxis im Mittelweg platze aus allen Nähten, berichtet Physiotherapeutin Lydia Huber. Seit 2017 schon schmiede sie Erweiterungspläne und die frühere Schule sei früh auf ihrer Liste geeigneter Objekte gewesen. In diesem Sommer habe schließlich alles gepasst – gemeinsam mit ihrem Mann Mario Huber hat die 33-Jährige das Gründerzeit- Backsteingebäude gekauft. Nach der Sanierung des bisher städtischen Gebäudes werden ihr in der früheren Schule mindestens 600 Quadratmeter Therapiefläche auf drei Geschossen zur Verfügung stehen, sagt Lydia Huber. Jetzt habe sie lediglich 180 Quadratmeter. Bewegung mit dem Trampolin und riesigen Therapiebällen Fußreflexzonen- und Ohrkerzenmassagen, Bobath und Rückenschule, Kältetherapien und Lichtbäder zur Tiefenerwärmung – die breitgefächert erscheinende Palette klassischer und spezieller Anwendungen soll beispielsweise um gerätegestützte Krankengymnastik erweitert werden, gibt Lydia Huber zu verstehen. In den großzügig geschnittenen einstigen Klassenräumen hätte sie endlich auch genug Platz für Bewegungseinheiten mit dem Trampolin oder mit Therapiebällen, die 1,20 Meter groß sind. Und auf dem alten Schulhof biete sich ein Sensi-Pfad an – eine barfuß abzulaufende Sinnes- und Wahrnehmungsförderungsstrecke.

Wenn eines Tages alles nach dem Stand der Technik eingerichtet ist, kämen auch Fort- und Weiterbildungen für die Branche in Frage. Damit würde das altehrwürdige Gebäude ein Stück weit wieder eine Bildungsstätte sein. 2021 und 2022 Investionen im „hohen sechsstelligen Bereich“ Lydia Huber geht ihrem Beruf seit rund zwölf Jahren nach. Seit etwas mehr als fünfeinhalb Jahren ist die Staatlich geprüfte Physiotherapeutin zudem selbstständig. Und im Gespräch mit ihr fällt schnell auf: Sie sprüht vor Ideen. Kein Wunder, dass der städtische Bauamtsleiter Frank Bachmann seine Stellungnahme mit folgendem Satz beginnt: „Für uns als Stadt ist dieses Projekt ein Sechser im Lotto.“ Es habe sich ausgezahlt, Geduld bei der Vermarktung dieses Gebäudes zu haben, sagt Frank Bachmann. „Für uns waren zwei Punkte entscheidend“, so der Bauamtsleiter. „Wir wollten eine gewerbliche Nutzung, bei welcher jeglicher Konflikt mit den Interessen des Schützenhauses ausgeschlossen werden kann. Und wir wollten nicht, dass irgendjemand das Haus kauft.“ Die städtischen Verhandlungen mit der Familie Huber scheinen so harmonisch verlaufen zu sein, dass sich Bachmann schnell festlegt: „Wir werden sicherlich noch eng zusammenarbeiten.“ So will sich die Stadt nicht nur um eine vernünftigere Zufahrt zu dem Grundstück, sondern auch um Fördermittel für die aufwendige Sanierung kümmern. Für die Erneuerung der Gebäudehülle, den Umbau der bisher genutzten Etagen, den eventuellen Ausbau des Dachgeschosses für Wohnzwecke, für den Anbau eines Fahrstuhls und für die Ausstattung der flächenmäßig mehr als verdreifachten Praxis veranschlagt Mario Huber Kosten im „hohen sechsstelligen Bereich“. Die 50.000 Euro für den Erwerb des Grundstückes werden am Ende wohl nur einen Bruchteil der Investitionssumme ausmachen.

Dem ehrgeizigen Projekt hilft wohl, dass Banken zurzeit nicht geizen mit günstigen Betongoldkrediten. „Wenn alles klappt, werden wir ab Anfang 2021 sanieren und bis Ende 2022 einziehen“, überschlägt Mario Huber, der als Ingenieur für Kommunikationstechnik familienintern die Bauleitung übernommen hat. Sollte es erst 2023 mit der Einweihung der neuen Physiotherapie klappen, wäre es nicht so schlimm. Beim Aufwand, der betrieben wird, müsse alles vor allem gut sein. Um die Auslastung der erweiterten Praxis macht sich Lydia Huber keine Sorgen. „Wir sind zurzeit fünf Therapeuten, hätten aber jetzt schon Arbeit für sieben, nur leider nicht ausreichend Räumlichkeiten für so viele Mitarbeiter“, sagt die Heilpraktikerin. In der früheren Schule könnte ein interdisziplinäres Team von bis zu zehn Beschäftigten die Leiden von Menschen aller Generationen aus Pößneck und Umgebung lindern, so ihre Vision. „Wir behandeln zurzeit mindestens 250 Patienten aller Altersgruppen pro Woche“, überschlägt Lydia Huber. Sie habe schon Frühgeborene, aber auch eine 101-jährige Patientin betreut. Die Kundschaft sei nicht nur in Pößneck und Umgebung, sondern auch im Oberland zu Hause. „Wir machen viele Hausbesuche und werden oft in die Pflegeheime bestellt“, führt die Chefin aus. Die Behandlungswarteliste der Praxis mit Versicherten aller Krankenkassen, aber auch Selbstzahlern fülle immer zwei DIN-A4-Seiten. Die meisten Patienten seien ärztlichen Empfehlungen und der Mundpropaganda zu verdanken. Die binnen weniger Jahre erreichten Erfolge, aber auch das wachsende Bedürfnis der Menschen nach körperlichem Wohlbefinden und die Begleitung durch die Stadt bestärken Lydia und Mario Huber im Gefühl, mit der Sanierung der früheren Schule das Richtige zu tun.

Von Marius Koity

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